Ist Mailchimp noch datenschutzkonform?
Auch die Herkunft Ihres Newslettertools sollten Sie prüfen!
Spätestens seit Ende Jänner sind alle Marketing-Verantwortlichen beim Wort „Datenschutz“ wieder ganz hellhörig. Die Österreichische Datenschutzbehörde hatte in einem Bescheid klare Aussagen bezüglich der Nutzung von Google Analytics durch ein Unternehmen in Österreich getroffen. Seither herrscht große Nervosität unter den Unternehmen und es gibt die Empfehlung, konkrete Maßnahmen für den Datenschutz zu setzen (siehe dazu unseren Beitrag: Google Analytics – Es ist Zeit zum Handeln!).
Wie ist die Situation bei Mailchimp?
Das Newslettertool Mailchimp wird von einem amerikanischen Unternehmen betrieben. Aufgrund der Rechtslage in den USA, gilt dasselbe wie im Fall von Google Analytics: US-Behörden könnten auf die übermittelten Daten zugreifen. Damit ist nach Rechtsmeinung in Europa der Schutz personenbezogener Daten nicht mehr ausreichend sichergestellt. Das oft zitierte Privacy-Shield-Abkommen hat ja seit 2019 seine Gültigkeit verloren.
Bescheid der bayerischen Datenschutzbehörde
Auch für den Einsatz von Mailchimp gibt es den einen Bescheid einer Datenschutzbehörde, diesmal aus Bayern: Dort wurde bereits im Juni 2021 festgehalten, dass E-Mail Adressen von Newsletter-Empfängern nicht bei Mailchimp in den USA gespeichert werden dürfen, wenn das Datenschutzniveau dafür nicht ausreichend geprüft wurde. Eben für diese Prüfung gibt es noch keine klare Rechtssprechung oder Verordnungen. Damit bleibt es ungewiss, ob die Speicherung durch Mailchimp zulässig ist oder nicht. Selbst wenn Mailchimp – wie schon öfter angekündigt – die Datenspeicherung dann tatsächlich in Europa vornimmt, wird es sicher noch eine Menge weiterer Bescheide, Gutachten oder auch Urteile geben.
Was ist zu tun?
Auch im Fall Ihres Newsletter-Systems sollten Sie Anstrengungen unternehmen, um bestmöglichen Datenschutz sicherzustellen. Prüfen Sie, wo Ihr Newslettertool die Daten Ihrer Abonnenten speichert. Wenn Sie Mailchimp oder ein anderes System aus den USA im Einsatz haben, sollten Sie sich gut überlegen, ob es dafür nicht Alternativen gibt. Im Unterschied zu Google Analytics ist die Landschaft an möglichen Systemen wesentlich breiter.
Nach dem Wechsel zu einem europäischen System können Sie sich wieder viel besser um Ihre Marketing Arbeit kümmern: um Beiträge und Inhalte, die Ihre Zielgruppe begeistern und für einen regen Dialog mit Ihren Kunden sorgen.
Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, stehen wir gerne zur Verfügung!
Günther Leucht
Link-Tipp: Google Analytics – jetzt handeln!
Zur Verwendung von Google Analytics haben wir zuletzt einen eigenen Beitrag verfasst. Dort finden Sie konkrete Empfehlungen, welche Maßnahmen Sie genau jetzt setzen sollten.